(Bild dient nur der Aufmerksamkeit)
Stellvertretend im Namen aller "Rockys" da draussen....
"Hallo Mensch, mein Name ist Rocky. Nein, das ist kein Name, den mir ein Mensch gegeben hat, der mich liebt - ich habe ihn mir selber ausgesucht.
Ich habe so viele verschiedene Namen gehabt, dass ich mich gar nicht mehr an alle erinnern kann. Eines Tages habe ich für mich beschlossen, dass nun endlich Schluss damit sein muss. Ich bin Rocky und als Rocky bin ich gestorben.
Doch beginnen wir von Anfang an... Das erste, an das ich mich bewusst erinnere, ist das liebe Gesicht meiner Mutter. Ich hatte viele Geschwister und meine Mutter hatte es nicht leicht damit, uns alle zu ernähren und zu beschützen. Die Menschen sagten später, ich sei "auf der Strasse zur Welt gekommen" und ich hörte grosses Mitleid in ihrer Stimme, doch ich verstand nicht, was sie damit meinten.
Ich erinnere mich nicht an so etwas wie "die Strasse", nur daran, dass wir ein bunter und verspielter Haufen gewesen sind, der das Leben nicht allzu ernst genommen hat. Ja, wir sind oft nicht satt geworden und Hunger zu haben war ein Teil unseres Alltags, aber ganz ehrlich: soooo schlimm war das mit dem Hunger nicht. Wir haben früh damit begonnen, alle möglichen "Abfälle" zu fressen und so machten wir aus jedem Tag das Beste.
Die Menschen können sich das zwar nicht vorstellen, aber nichts desto trotz hatten wir viele schöne Momente in diesem, unserem, Leben. Momente, in denen wir einfach die Abendsonne und Wärme auf unserem Fell genossen haben und die friedliche Stille, wenn die Menschen in ihren Häusern waren. Momente, in denen wir miteinander um die Wette rannten, Momente, in denen wir glücklich waren, weil wir nicht viel brauchten, um glücklich zu sein.
Wir waren eine Familie, ein Rudel, eine Gemeinschaft; Menschen kannten wir nur aus sicherer Distanz. Sie waren uns nie ganz geheuer mit ihren langen Armen und Beinen - sie sahen so ganz anders aus als wir, rochen anders und vor allem waren sie unberechenbar und hielten sich nicht an hündische Gesetze. Kurz gesagt: Sie waren uns durch und durch fremd.
Manche warfen mit Gegenständen nach uns und rissen ihr Maul ganz weit auf - ihre Stimmen waren laut und klangen wütend. Was sie genau von uns wollten haben wir nie herausgefunden.
Wiederum andere streckten uns Futter hin, weil wir klein waren und sie Mitleid mit uns hatten (ein seltsames, menschliches Gefühl, dessen Ernst und Konsequenzen ich erst später richtig zu deuten lernte. Wenn man dieses Gefühl bei Menschen spürt, dann folgen diesem oft folgenschwere Entscheidungen).
Ich habe von meiner Mutter gelernt, dass es für alles, was wir tun, immer einen Grund gibt. Wir spüren, was wir brauchen und für das, was wir brauchten, mussten wir kämpfen und es gegen Rivalen verteidigen.
Jeder Tag drehte sich um Futter, um Ressourcen, ums Überleben, doch wir litten nicht darunter, weil wir nichts anderes kannten. Und weil wir uns hatten und unseren freien Willen.
Natürlich war das Leben in Freiheit nicht immer ein Segen und manches mal unerbittlich, aber dennoch war es UNSER Leben, über das niemand anderes bestimmte ausser wir selbst.
Niemand stellte Erwartungen an uns, niemand versuchte, uns unsere Instinkte abzutrainieren oder aus uns Hunde zu machen, die sich wie Menschen verhalten.
Es war eben, wie es war - bevor Menschen begannen, sich ihr eigenes Bild von unserem Schicksal zu machen und sich ungefragt einzumischen.
Es gab einen ganz bestimmten Lieferwagen, der plötzlich immer in unserer Gegend patroullierte und wir haben schnell bemerkt, dass dieser Lieferwagen nichts gutes zu bedeuten hatte.
Beschäftigt mit der Nahrungssuche waren wir nicht immer gleichermassen vorsichtig und obwohl wir gelernt hatten, uns zu verstecken, trieb uns der Hunger doch immer wieder in die Nähe von Menschen, weil dort die Chance auf Futter besonders gross war. Eines Tages ist es dann passiert und sie haben uns alle geschnappt, mitgenommen und in kleine Käfige gesteckt.
Von da an habe ich meine Mutter nie wieder gesehen und meine Geschwister sind nach und nach verschwunden. Ich war - wenn auch immer noch sehr jung - der Älteste von ihnen. Tag und Nacht sass ich in diesem Käfig, heulte, winselte und rief nach meiner Mutter und meinen Geschwistern. Doch es wurde dunkel und wieder hell und wieder dunkel und das Tag für Tag, Woche für Woche, bis ich letztlich aufgab. Ich wusste, dass sie nicht zurückkommen würden.
Hin und wieder gab es etwas Wasser in schmutzigen Schalen, manchmal ein Brocken altes, schimmeliges Fleisch oder hartes Brot - das machte mir nichts aus, ich war es gewohnt, dass mein Futter nicht frisch und mein Wasser nicht sauber war.
Mein Käfig stank fürchterlich und war dreckig - das hingegen störte mich - aber ich konnte ja nirgends hin, um mein Geschäft zu verrichten. Bald war es für mich normal geworden, am selben Ort zu schlafen, zu fressen und mein Geschäft zu erledigen, ich dachte kaum mehr darüber nach.
Aber zum ersten mal in meinem Leben erlebte ich, was es bedeutete, einsam und traurig zu sein und mich danach zu sehnen, dass alles wieder wird wie früher. Ich wollte mit meinen Geschwistern balgen, bei meiner Mutter Schutz und Geborgenheit suchen, wieder einmal etwas anderes riechen, als meine eigenen Fäkalien.
Ich hatte wenig Kontakt zu Menschen und wenn, dann waren die Begegnungen geprägt von Stress und Gewalt. Ich weiss nicht, was das für eine Zeit und für ein Ort gewesen ist, ich verstehe es heute noch nicht. Aber wenn es so etwas wie eine Hölle gibt, dann muss sie das gewesen sein.
Viele Hunde wurden weggebracht und kamen nie wieder. Oft hörte ich Schüsse, meine Kollegen bellten und winselten in ihren Käfigen und wir alle hatten Angst, wussten jedoch nicht wovor. Immer schienen wir auf etwas zu warten, doch worauf? Ich begann zu vergessen, die Tage verschwammen ineinander, ich war schwach, müde und ausgelaugt und es wäre mir egal gewesen, wenn meine Lebensflamme aufgehört hätte zu brennen.
Dann ging alles plötzlich Schlag auf Schlag: Ich wurde abgeholt und in einen anderen Käfig gesteckt, gemeinsam mit anderen Hunden. Ein grober, grosser Mensch mit tiefer Stimme hat an mir herumgezerrt - ich hatte Panik und zitterte am ganzen Körper, spürte noch kurz einen Stich und dann wurde mir schwarz vor Augen.
Das nächste, woran ich mich erinnere, sind laute Geräusche eines alten Motors. Wieder steckte ich in einem Käfig und mir war schwindelig. Ich fühlte mich benommen, nahm alles wie durch einen Schleier wahr und fühlte einen stechenden, brennenden Schmerz zwischen meinen Hinterbeinen - was war bloss los mit mir, wo war ich und wo wurde ich hingebracht?
Es rüttelte und schüttelte, die Luft im Auto war trotz einem geöffneten Fenster heiss und stickig und je nach Weg manchmal so staubig, dass mir die Augen tränten.
Sie nannten die nächste Station "Tierheim", das war ein Ort mit grösseren Käfigen und mehr Hunden pro Käfig. Vielleicht hätte ich froh sein sollen, wenigstens wieder annähernd so etwas wie eine Familie zu haben, die dieselbe Sprache spricht, doch nach all der Zeit des Eingesperrtseins ohne Kameraden war ich es nicht mehr gewohnt und ich hatte Angst, das Futter teilen oder gar einem der Stärkeren überlassen zu müssen.
Es war wieder eine schlimme Zeit mit vielen neuen Eindrücken und noch bevor ich mich zurechtzufinden begann, nahm mich eine der Praktikantinnen mit zu sich nach Hause.
Meine kleine Welt war plötzlich riesig geworden. Ich war verloren und komplett überfordert mit all den neuen Aussenreizen, Gerüchen, Räumen und menschlichen Regeln und verstand die Welt nicht mehr. Das einzig Vertraute, das ich noch hatte, war mein eigener Geruch, der mir ein letztes bisschen Sicherheit vermittelte in einer durch und durch fremden Welt - bis ich gebadet wurde. Nun roch ich wie ein Mensch, aber wussten die Menschen denn nicht, dass ich keiner von ihnen war?
Da ich mein Futter jeweils in der Küche bekam und das ein kleiner, für mich gerade noch überschaubarer, Bereich gewesen ist (wie der Käfig, in dem ich so lange gelebt hatte) und ich da auch oft lag, verrichtete ich mein Geschäft ebenfalls in der Küche. So war es für mich - fast so lange ich denken konnte - immer gewesen: fressen, schlafen und sich erleichtern am selben Ort. Und es roch nach mir, was zwar keine schönen Erinnerungen hervorrief, aber zumindest wieder ein wenig Vertrautheit.
Schnell wurde ich der jungen Praktikantin zuviel und ich landete erneut im Tierheim. Hin und wieder kam jemand, um mit mir zu arbeiten, mich zu "sozialisieren", doch das verursachte bei mir noch mehr Stress und noch grössere Angst. Diese vielen verschiedenen Menschen, was wollten sie von mir?
Es waren einige, die es mit mir probiert hatten, doch niemand hatte mir je wirklich zugehört, mich wirklich gesehen und verstanden, mir eine echte Chance gegeben.
Ich glaube, sie hatten gar nicht die Zeit, weil es ja noch so viele andere wie mich gab.
Meine Ängste waren mittlerweile so ausgeprägt, dass ich mich teilweise kaum rühren konnte - ich wünschte mir meinen kleinen Käfig zurück, in dem man mich einfach in Ruhe lässt und es dunkel und wieder hell und wieder dunkel wird, ohne, dass irgendein Mensch irgend etwas von mir möchte oder von mir erwartet.
Nach viel hin und her landete ich letztlich bei einer Familie mit kleinen Kindern. "Er muss das jetzt einfach lernen", meinten sie.
Ich sei ja nicht gefährlich, mache mich einfach unsichtbar und werde mich schon an das neue Leben gewöhnen, ich sei ja noch jung. Es sei jetzt wichtig, dass ich in ein soziales Gefüge integriert werde, bevor es zu spät sei.
Die Frau hatte sich von Anfang an in mich verliebt. Oder in meine Geschichte. Es spielte keine Rolle, sie war nett und bemühte sich sehr um mich - das hatte ich bisher nicht gekannt. Wiederum war ich überfordert. Was bedeutete so viel menschliche Nähe und Aufmerksamkeit? Sie schien so etwas wie eine "Gegenleistung" zu erwarten, ich wusste jedoch nicht, was ich ihr hätte geben können. Jedes mal, wenn ich mich zitternd in eine Ecke verkroch, war sie enttäuscht und traurig, doch wieso?
Ich war verwirrt, wusste nicht, was meine Aufgabe hier war und verstand die menschliche "Sprache" immer noch nicht. Insbesondere die Sprache der Liebe war mir in Bezug auf Menschen vollkommen fremd und machte mich skeptisch.
Doch ich konnte spüren, dass sie es gut meinte, irgendwie begann sie, ein vertrautes, längst vergessenes Gefühl in mir zu wecken. Und plötzlich wusste ich es: Sie erinnerte mich an meine Mutter! An die Geborgenheit, die ich bei ihr empfunden hatte, auch wenn es schon so lange her war...
Sie war der erste Mensch, zu dem ich allmählich annähernd so etwas wie eine Beziehung aufbaute - sie war das Licht in meinem Dunkel und all meiner Verzweiflung!
Doch ich hatte nach wie vor Angst, insbesondere vor den Kindern. Sie bedrängten mich, zogen an meinem Fell wenn ich nicht ausweichen konnte und waren noch unberechenbarer als all die Männer, die ich kennengelernt hatte.
Ich machte vor lauter Stress alles kaputt, konnte nicht alleine zu Hause bleiben, empfand die Aussenwelt als ständige Bedrohung, begann, die Kinder anzuknurren und den Mann zu verbellen, der mir gegenüber von Anfang an distanziert gewesen war und mich an die anderen Männer erinnerte, die mich getreten und gepiekst hatten.
Selbst an Spaziergängen konnte ich immer noch keinen Gefallen finden, weil das Gehen an der Leine sich für mich anfühlte, als ob mich jemand würgt und der freie Himmel, ohne schützende Gitter über mir, mich ständig daran erinnerte, wie ausgeliefert ich war.
Die Frau wurde immer trauriger, sie wirkte erschöpft und mit den Nerven am Ende und ich wusste, dass ich dazu beigetragen hatte. Trotzdem hatte ich keine Ahnung, wie ich es richtig machen konnte - ich kannte ja so ein Leben nicht und niemand erklärte es mir auf eine Weise, die ich verstanden hätte.
"Du musst ihm zeigen, wer die Hosen anhat, sonst verarscht er dich", haben sie zu ihr gesagt. "Der ist eine tickende Zeitbombe, warte nicht zu lange!" Sie hatten ja keine Ahnung! Wie gerne hätte ich ihr gesagt, dass mir das alles einfach zuviel ist, dass ihre Welt so ganz anders ist als das, was ich kenne! Dass ich mich verloren, überfordert und unverstanden fühle, dass ich alles Bekannte und alle, die ich liebte, verloren habe und all das Neue für mich keinen Sinn ergibt...
Die Lage spitzte sich weiter zu und weil ich spürte, dass die Frau keine Kraft mehr hatte, begann ich, sie trotz meiner eigenen Angst zu verteidigen. So macht man das eben in einem Rudel - man steht füreinander ein.
Doch diese Verantwortung war noch ein zusätzlicher Stressfaktor und es begann alles endgültig aus dem Ruder zu laufen.
Eines Tages hielt ich es nicht mehr aus und biss das kleinere Kind - es sollte sich endlich von mir fernhalten und am besten auch von der Frau! Wieso schaut denn in diesen seltsamen Menschenrudeln keiner nach dem Rechten? Das gäbe es bei uns Hunden nie, jeder hat seiner Stellung gemäss eine Aufgabe und hält sich daran. Ohne diese Art von Organisation hätten wir keine Chance zu überleben.
Wie auch immer, dieser Biss besiegelte mein Schicksal, dabei habe ich mich doch nur gewehrt. "Ich habe es Dir immer gesagt, dass er eine tickende Zeitbombe ist, aber Du wolltest ja nicht hören!"
"Er muss sofort weg, bevor einem der Kinder ernsthaft etwas geschieht!" und "Es kann ja nicht sein, dass Dein Mann sich durch die Hintertür reinschleichen muss - gehts denn noch? Da rettet Ihr diesem Hund das Leben und was ist der Dank? Nichts als Terror!"
Ich sage Euch, der Tod ist nicht das Schlimmste. Er hat mich von all den Vorurteilen und Verurteilungen, vor allem aber von diesem Schicksal befreit, welches Menschen eigentlich gar nicht für mich vorgesehen gehabt hätte.
Als Tier habe ich den Menschen nie Vorwürfe gemacht und möchte das auch jetzt nicht tun. Die meisten von Euch haben es ja gut gemeint und es einfach nicht besser gewusst. Aber jetzt wisst Ihr, dass ein Tier immer im Moment lebt und eine andere Perspektive auf das Leben hat als Ihr.
Wenn wir gestresst sind und Angst haben, können wir keine Dankbarkeit empfinden. Überhaupt ist Dankbarkeit erst fortgeschritteneren Seelen möglich - das ist bei Menschen auch so. Was uns unterscheidet ist nur der irdische Körper; auf Seelenebene sind wir alle gleich.
Wie schrecklich all die Bilder auch sein mögen, die Ihr tagtäglich im Zusammenhang mit Tierleid seht: Vergesst nicht, dass wir Tiere oftmals nichts anderes gewohnt sind. Das macht das Leid nicht besser, aber wir bewerten das nicht so, wie Ihr es tut. Ein Tier ist anders, denkt anders, funktioniert anders.
Wir fragen nicht "Was wäre wenn...?" und träumen nicht von einem warmen Zuhause bei Menschen und frischem Futter - wir kennen so eine Welt ja gar nicht.
Manche von uns können noch lernen umzudenken und sich anpassen, finden einen Weg aus den alten Erinnerungen und Verhaltensmustern, arrangieren sich neu mit dem Leben und den Menschen. Diese werden vielleicht - irgendwann - dankbar sein.
Es wird jedoch auch immer solche wie mich geben, die damit hoffnungslos überfordert sind und so starke psychische Störungen entwickeln, dass sie vielleicht nie "gesellschaftstauglich" sein werden.
Ihr entscheidet über unser Leben und Schicksal und glaubt zu wissen, was das Beste für uns ist, obwohl Ihr uns nicht kennt und nichts über unsere Bedürfnisse, unser natürliches Verhalten und unsere Art zu denken wisst.
Wenn Ihr uns für undankbar haltet, habt Ihr unsere grosse emotionale Not nicht verstanden, die wir empfinden, wenn uns alles Vertraute genommen wird und wir zu Dingen gezwungen werden, die weder unserer Natur entsprechen noch uns dabei helfen zu verstehen, weshalb sich unser Leben plötzlich um 180 Grad verändert hat.
Wenn Ihr einen von uns retten wollt, dann denkt an die Verantwortung, die eine Rettung mit sich bringt. Wenn Ihr nicht die Nerven, Geduld, emotionale Stabilität sowie die zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten habt, Euch um uns zu kümmern, dann lasst es mit ruhigem Gewissen bleiben.
Grosse Macht erfordert grosse Verantwortung. Seid Euch dessen immer bewusst. Ihr findet den Tod etwas schlimmes und denkt, dass wir ihn ebenso fürchten, doch das tun wir nicht. Für uns gehört der körperliche Tod zum Leben, er ist genau so natürlich wie jede Geburt.
Und er ist gnädiger als viele Menschen, die uns zuerst aus Mitleid retten, uns dann jedoch von heute auf morgen wieder loswerden wollen, weil sie unsere "Macken" nicht mehr aushalten und nicht verstehen, weshalb wir nun auch noch beissen. Leider haben wir jedoch keine andere Möglichkeit, Euch den Ernst unserer Bedrängnis und Not mitzuteilen.
Seid Euch bewusst, was für Einschränkungen, Verzicht und Unannehmlichkeiten wir in Euer Leben bringen und ob Ihr damit langfristig umgehen könnt (und wollt). Denn es ist nicht das Strassenleben, das uns traumatisiert hat, sondern die Menschen, mit denen wir auf unserem Weg konfrontiert worden sind.
Wenn ich gefragt worden wäre, was ich möchte, dann hätte ich nicht in einer fremden Menschenfamilie bei noch so gutem Futter aufwachsen wollen, sondern in MEINER Familie, bei meiner Mutter und mit meinen Geschwistern, in Freiheit. So, wie ich es einst gekannt hatte, bevor sich der Mensch in unser aller Leben gedrängt hat. Es wäre mir jeden Hunger und selbst den Tod wert gewesen."