Viele Blätter, ein Baum...
Das Motto aus dem Disney-Film „Epic“ weist mir den Weg in die Themen, die momentan – nicht zuletzt aufgrund der heftigen aktuellen Zeitqualität – an die Oberfläche gespült werden.
Grosse Veränderungen liegen in der Luft und sie liegen nicht nur in der Luft, sondern sind in jedem einzelnen von uns aktiviert worden, als ob jemand oder etwas einen geheimen Schalter umgelegt hätte, der nun allmählich Licht ins Dunkel bringt und Themen transzendiert, vor denen wir uns bisher versteckt haben.
Es gibt kein Entrinnen, kein Entkommen mehr, kein Winden, Drehen, Verschieben und Abwälzen: Das Licht der Klarheit trifft wie ein Laserstrahl auf unsere unerlösten Persönlichkeitsaspekte und jeder versteht die Botschaft in der Sprache seiner eigenen Wahrheit.
Es ist Zeit, unsere tiefsten Wunden zu heilen und alten Ballast abzuwerfen, indem wir uns in unseren individuellen „untersten Kreis der Hölle“ begeben: In unser Wurzel-Chakra.
Was finden wir dort vor, was treibt uns an, was schmerzt uns, was fördert das unbarmherzige Feuer der Wahrheit zutage?
Viele Blätter, ein Baum...
Was bedeutet das in diesem Zusammenhang?
Das gewaltige Blätterdach einer Baumkrone wirkt erhaben, beschützend und mystisch – wie ein eigenes kleines Universum.
Es stellt die Verbindung zum Himmel her, genau so, wie die kräftigen Wurzeln den Baum Halt und Stabilität in Mutter Erde finden lassen.
So ist er sicher eingespannt zwischen der irdischen und der geistigen Welt und erinnert uns daran, dass wir es ihm gleichtun sollten, um auf unserem Weg in Balance zu bleiben.
Wenn wir wirklich hinsehen und hineinfühlen liefert uns die Natur Hinweise und Antworten auf die zentralen Lebensfragen – es braucht keine Gurus und spirituellen Führer, nur die Wahrheit eines jeden einzelnen von uns, von denen jede eine Farbnuance des Regenbogens darstellt und alle zusammen den Regenbogen in seiner ganzen Pracht.
Wenn wir nun die Krone des Baumes näher betrachten, so ist schon der Begriff „Krone“ ein Hinweis:
Sie ziert das Haupt und den Körper, das Wesen des Baumes, sozusagen sein Innerstes, in dem seine Früchte wachsen und gedeihen, bis sie reif sind und er sie mit der Welt teilen kann.
Die Blätter versorgen und schützen den Baum und seine Früchte, unabhängig davon, ob sie im Schatten oder auf der Sonnenseite wachsen.
Jedes einzelne Blatt hat seine Bestimmung, keines ist wichtiger oder weniger wichtig und es käme niemals auf die Idee, seine Lebensaufgabe und Daseinsberechtigung anzuzweifeln oder misstrauisch oder gar neidisch nach rechts oder links zu schauen. Keines fühlt sich bedroht durch die Existenz der anderen Blätter, jedes versucht einfach, das beste Blatt zu sein, das es sein kann.
So ist ein Baum ein göttliches Gefüge unterschiedlichster „Individuen“, die alle zum Wohle des gesamten Baumes, dieses kleinen Universums, wirken. Die Blätter tragen keine Krone, sie SIND die Krone und gleichermassen das Königreich: eine Gemeinschaft, ein Miteinander.
Könnten wir Menschen es den Bäumen gleichtun, gäbe es keine Missgunst, keinen Hass und keine Kriege.
Und was sind wir letztlich anderes, als viele Blätter desselben Baumes, viele Tropfen derselben göttlichen Quelle?