Spüren, was Tiere fühlen


Autorin & Fotografin: Karin Pfister, www.mehrwort.ch

 

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Tanja Bärtschiger aus Zeihen arbeitet als Tierkommunikatorin – und sucht etwa vermisste Katzen.

 

Ihre häufigsten «Kunden» seien Pferde, Hunde und Katzen: Tanja Bärtschiger aus Zeihen arbeitet als Tierkommunikatorin. «Wenn man von einem Weltbild ausgeht, in dem neben dem Materiellen auch Feinstoffliches existiert, so bezeichnet die Tierkommunikation die Wahrnehmung des tierischen Energiefeldes mit den verschiedenen Hellsinnen wie hellsehen, hellfühlen und hellriechen», erklärt sie ihre Arbeitsmethode. In der Praxis sieht das so aus, dass sie entweder mittels eines Fotos oder direkt mit dem Tier Kontakt aufnimmt, Fragen stellt und die Antworten erspürt.

 

Telepathische Wahrnehmung gebe es schon seit Anbeginn der Menschheit. Als Beispiel führt Tanja Bärtschiger die Aborigines an. «Sie spüren zum Beispiel, wo unter der Erde Wasser fliesst. Auch Landwirte haben oft ein intuitives Verständnis dafür, was ihren Tieren fehlt», sagt sie.

 

«Positive Auswirkungen»

Wissenschaftliche Belege dafür, dass und wie Tierkommunikation funktioniert, existieren bis heute allerdings keine und Kritiker nennen das Einfühlen in die Tierseele Humbug und Einbildung. Bärtschiger meint dazu: «Das lässt mich schmunzeln. Ich erlebe täglich die positiven Auswirkungen eines Tiergesprächs und bekomme oft verblüffende Rückmeldungen von Kunden – wäre das bloss Einbildung, würde es ja keine Veränderungen herbeiführen.»

 

Ausserdem habe die amerikanische Regierung viele Millionen für die Erforschung des «Remote Viewing» – zu deutsch Fernwahrnehmung – eingesetzt, in der Hoffnung, es zu Spionage-Zwecken einsetzen zu können. «Für mich ist auch das ein Argument. Denn wenn die Amerikaner nicht überzeugt von dieser Art Fähigkeit gewesen wären, dann hätten sie das Geld bestimmt nicht dafür verwendet.»

 

Tanja Bärtschiger hat im vergangenen Jahr zusammen mit ihrem Mann Dieter den Bundesverband Tierkommunikation Schweiz gegründet. «Wir setzen auf Qualität und Transparenz», sagt sie. Mitglieder des Verbandes würden streng geprüft, um «schwarze Schafe» auszuschliessen. Auch der beste Tierkommunikator sei nur ein Mensch und damit fehlbar. «Wer diese Tätigkeit seriös ausübt, bietet zum Beispiel eine Geld-zurück-Garantie an, falls er das Tier komplett falsch wahrgenommen hat», sagt Tanja Bärtschiger.

 

Eine Katze gerettet

Ein Beispiel aus der Praxis von Tanja Bärtschiger ist die Katze Bella aus dem Raum Luzern. «Bella war seit einer Woche verschwunden und die Besitzerin entsprechend verzweifelt. Ich trat mit Bella in Kontakt und fragte sie, wo sie denn jetzt ist und wo sie durchgelaufen ist. Sie vermittelte mir anhand von Bildern und Gefühlen, dass sie in einer Garage eingesperrt ist und beschrieb mir die Umgebung.»

 

Über Google Maps habe sie dann das von der Katze beschriebene Quartier schnell gefunden und alles an die Besitzerin weitergeleitet, erzählt Bärtschiger. «Die Besitzerin teilte mir keine halbe Stunde später ganz aus dem Häuschen mit, dass sie Bella genau dort, etwa 20 Meter vom beschriebenen Haus, in einer Garagenbox gefunden habe.» Das sei auch für sie sehr bewegend und wohl eines ihrer schönsten Erlebnisse in der Tierkommunikation gewesen.

 

Allerdings: Nicht alle Tiere hören auf Tanja Bärtschiger. «Wir haben einen Marder in unserem Dach. Er findet es da so toll, dass ich ihn mit keinem Argument der Welt dazu bewegen kann, sein Zuhause zu verlassen.»